Verein
Aktuelle Vorstandschaft
In der Jahreshauptversammlung am 13. Mai 2022 wurde die Vorstandschaft für vier Jahre neu gewählt.
1 Vorstand: Korbinian Brandner
2. Vorstand: Matthias Wastlhuber
1. Kassier: Benedikt Hollinger
2. Kassier: Michaela Handrick
Schriftführer: Christian Hofmann
Fähnrich: Konrad Eglseer
Aus der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Surberg
Wie hilflos der Mensch lange Zeit der Feuersbrunst gegenüberstand, ist in zahlreichen alten Brandchroniken nachzulesen. Während in der Stadt oft die räumliche Enge zur Ausbreitung des Feuers beitrug , wirkten sich in den ländlichen Gebieten die weiten Entfernungen und das fehlende Warnsystem bei einem Brandfall verheerend aus . Nicht zuletzt fehlten auch ausgebildete Helfer und eine entsprechende Organisation der Löscharbeiten . Bei der Brandbekämpfung war man so ausschließlich auf die Nachbarschaftshilfe angewiesen und stand den Flammen oft genug hilflos gegenüber .
In den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts besann man sich in den Gemeinden auf die Organisation von ständigen Feuerwehren. Aus den Akten der Gemeindeverwaltung geht hervor, dass es bereits vor der Gründung einer freiwilligen Feuerwehr eine allerdings nur notdürftig ausgerüstete Pflichtfeuerwehr gab. Sie war eine Abteilung der Traunsteiner Feuerwehr und bestand ausschließlich aus Reservisten der kgl. bayer. Armee. Als am 6. Mai 1874 nach Erlass einer distriktpolizeilichen Vorlage und eines bezirksamtlichen Auftrags eine für die Gemeinde verbindliche Feuerlöschordnung erstellt wurde, hieß es in dem Beschluss u. a.:
"Es sei der Versuch zu machen, ob man nicht eine Freiwillige Feuerwehr zu Stande bringen könne, um die Pflicht-Feuerwehr darnach derselben zuteilen zu können".
Pläne, sich an umliegende Feuerwehr Vereine anzuschließen, wurden abgelehnt.
Nur rund zehn Monate später, am 14. März 1875 wurde dem kgl. Bezirksamt Traunstein "gehorsamst angezeigt, daß in der Gemeinde Surberg eine freiwillige Feuerwehr von 49 Mann bis dato bestehe". Da es der Gemeinde jedoch zunächst nicht möglich war aus eigenen Mitteln eine "Feuerlöschmaschine" anzuschaffen , konnte sich die frisch gegründete Freiwillige Feuerwehr Surberg vorerst noch der Traunsteiner Spritze bedienen. "Als Führer der Spritzen von Traunstein bei etwaigem Brande in der Gemeinde Surberg verpflichtete sich Josef Lichtmannegger, Schmidbauer von Ettendorf, wenn ihm dieß sogleich durch richtige Bothen, Stafetten angezeigt wird". Doch kam bald der Wunsch seitens der Feuerwehr auf, wegen der großen Streulage der Gehöfte in der Gemeinde, selbst 2 oder 3 Spritzen besitzen zu können. Dies wurde möglich, als von der Distriktskasse ein Zuschuss von 170,42 Mark gewährt wurde.
Am 30.November 1875 wurde die neuangeschaffene, pferdebespannte Spritze in einer Übung beim "Bauer Wacker in Oed" ausprobiert. Von diesem Zeitpunkt an fanden jährlich Übungen statt. Weiter wurde die Gerätschaft und Ausrüstung von der Gemeinde ergänzt. Doch fehlten zu dieser Zeit noch die Uniformen. Zur besseren Brandbekämpfung musste jede Ortschaft einen Löschweiher anlegen und für eine ausreichende Anzahl von Feuerhaken, Feuerleitern und Laternen sorgen.
An der am 23. Juni 1878 am Stadtplatz von Traunstein stattfindenden Inspektion durch einen kgl. Regierungskommissar nahm die freiwillige Feuerwehr Surberg mit sechs weiteren Landfeuerwehren teil. Der Surberger Feuerwehr gehörten damals 9 Steiger, 9 Spritzenmänner, 9 Ordnungsmänner und 20 Reserveleute, sowie 9 Männer der Pflichtfeuerwehr an.
Kommandant war Jakob Kriegenhofer von Hinterleiten, Requisitenmeister Max Strauß, Schmid von Thunstetten und Vorstand der damalige Bürgermeister Andreas Mühlbacher.
Dem Kommandanten zur Seite stand ein Adjutant und ein Signalist. U. a. leistete die Surberger Wehr den ersten Löschdienst beim großen Brand in der Traunsteiner Ludwigstraße (1882), beim dramatisch verlaufenden Brand in Haunerting, beim Brand des Botenwirtes, dem Bauernanwesen in Buchfelln (1883) und der Hutterschen Malzdörre (1884).
Auch wurde das Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Surberg dem Bayerischen Landes-Feuerwehr-Ausschuss gemeldet. Doch geschah der Anschluss erst am 20.Oktober 1888.
1905 konnte durch eine großzügige Spende von Dr. Claessens, Ettendorf, eine zweite Saug- und Druckspritze gekauft werden.1926 folgte der Kauf einer dritten Spritze. Somit standen nun in Surberg, in Thunstetten und Hufschlag je eine Spritze. Nach und nach erfolgt auch die Uniformierung der Feuerwehrmänner. Erst Ende der Dreißigerjahre wurden die Pferde durch einen Traktor abgelöst.
Das 50-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe feierte die Freiwillige Feuerwehr Surberg 1925 zusammen mit der Feuerwehr von Kapell. Die Kapeller Feuerwehr hatte damals ebenfalls zwei Saug- und Druckspritzen. Eine war beim Irglbauern in Holneich und die andere in Ried stationiert.
In Kapell gab es während des 2.Weltkrieges auch eine weibliche Löschgruppe.
1946 kaufte Surberg aus den Beständen der ehemaligen Munitionsfabrik Traunreut die erste Motorspritze, die 1958 durch eine neue Tragkraftspritze TS 8 ersetzt wurde. In Kapell war hingegen bereits seit 1951 eine TS 6 im Einsatz.
Beim Gründungsfest 1960 wurde das neue Gerätehaus in Lauter eingeweiht. Auch in Thunstetten entstand ein Spritzenhaus. 1969, bzw. 1970 konnte in jeder Gemeinde, zum Teil mit erheblichen Spendenmittel von den Gemeindebürgern, ein Löschfahrzeug mit je einer TS 8 beschafft werden. Durch die Sirenenalarmierung, dem Ausbau des Hydrantensystems und die Anschaffung von Schutzanzügen konnte die Einsatzbereitschaft wesentlich erhöht werden.
Als sich 1970 die Gemeinden Surberg und Lauter, vormals Kapell, zusammenschlossen, bildeten nun auch die beiden bisher schon unter einer Fahne vereinigten Vereine eine einzige Feuerwehr, die zum damaligen Zeitpunkt 120 Mitglieder, darunter 49 Aktive umfasste.
Im Jahr 1975 feierte die Freiwillige Feuerwehr mit einer Festwoche ihr 100-jähriges Bestehen.
Damit verbunden war zugleich die Fahnenweihe. Die Freiwillige Feuerwehr Traunstein übernahm die Patenschaft zum Fest. Am Festtag, dem 20. Juli 1975, nahmen insgesamt 60 Vereine teil.
Die umstrittene Abwahl des l. Kommandanten Aicher im Frühjahr 1976 löste eine große Unruhe unter einem Teil der aktiven Wehrmänner aus. Die Wahl wurde schließlich angefochten. Bei der Überprüfung des Vorgangs durch die Gemeindeverwaltung Surberg stellte sich heraus, dass formell die beiden Feuerwehrvereine Surberg und Lauter noch immer eigenständig bestanden.
Einen Ausweg aus der Situation brachte eine von der Gemeinde einberufene Generalversammlung am 18. Juni 1976 im Gasthaus Brucker in Surberg. Unter dem Vorsitz des damaligen Bürgermeisters Josef Hofbauer beschloss die Versammlung die formelle Auflösung der beiden Feuerwehrvereine und die Neugründung des Vereins " Freiwillige Feuerwehr Surberg ". In der aufgestellten Liste der Gemeindeverwaltung vom 19. Juni 1976 waren 39 passive, 34 aktive Mitglieder und 6 Feuerwehranwärter verzeichnet. Im August 1976 folgte die Zusammenlegung der beiden Feuerwehrlöschfahrzeuge im Gerätehaus in Lauter. Noch im selben Jahr mussten die Wehrmänner bei einem Großbrand auf dem Galnederhof in Trenkmoos ihre Einsatzbereitschaft und ihr Können unter Beweis stellen.
Im August 1978 wurde ein neues Löschfahrzeug LF8 angeschafft. Es war auch mit schweren Atemschutz ausgestattet. Die ständig steigende Zahl der Einsätze bei Unfällen sowie die Notwendigkeit, unmittelbar nach Eintreffen am Einsatzort über ausreichendes Löschwasser zu verfügen, machte den Kauf eines Tanklöschfahrzeuges notwendig.
Im Oktober 1987 erhielt die Feuerwehr ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25. Das Fahrzeug war zusätzlich mit Rettungsspreizer und -schere sowie mit schwerem Atemschutz ausgerüstet. Die bessere Ausstattung erforderte einen Um - und Erweiterungsbau des Feuerwehrgerätehauses in Lauter.
Die Arbeiten hierzu begannen Mitte 1987. Knapp ein Jahr später, am 19. Juni 1988 fand die Einweihung des Erweiterungsbaues mit der Weihe des TLF 16/25 statt.
Am 7. November 1994 konnte das neue Mehrzweckfahrzeug des Typs Mercedes-Benz bei der Firma Geidobler in Soyen bei Wasserburg abgeholt werden. Im Rahmen des Maifestes im darauf folgenden Jahr fand die offizielle Übergabe mit Weihe des Mehrzweckfahrzeuges statt.
Wie sich die Einsatzursachen und Aufgabenbereiche der Feuerwehren im Vergleich von den Anfängen zu Heute gewandelt haben und wie verhältnismäßig häufig auf die Hilfe und Unterstützung der Feuerwehren zurückgegriffen wird, zeigt die Einsatzstatistik der Freiwilligen Feuerwehr Surberg aus dem Jahr 2005. Bei insgesamt 60 Einsätzen mit knapp 1400 Einsatzstunden mussten die Wehrmänner zu 44 technischen Einsätzen (Ölspuren , Hochwasser , Insekten usw.)
4 Sicherheitswachen und zu 2 Brandfällen ausrücken . Hinzu kamen noch 10 freiwillige Tätigkeiten .
Seit Dezember 2004 mit einer eigenen Internetseite im World Wide Web vertreten.
Die neue Satzung des Feuerwehrvereins Surberg wurde in der Mitgliederversammlung vom 20.01.06 mit einem Abstimmungsergebnis beschlossen . Dabei wurde der Verein Freiwillige Feuerwehr Surberg in " Freiwillige Feuerwehr Surberg e.V. "abgeändert.
Durch die ausgeglichene Altersstruktur von jungen und erfahrenen Wehrmänner ist die Einsatzbereitschaft der Surberger Wehr gewährleistet.