Hilfstransport erreichte die ungarische Stadt Zirc

27.06.2024
Mit schwerem Gepäck reiste die „Ungarnhilfe der Feuerwehren Traunstein und Surberg“ mit vier Fahrzeugen nach Zirc und übergab einmal mehr eine riesige Menge an Hilfsgütern. Als Besonderheit hatte die achtköpfige Delegation aus dem Chiemgau dieses Mal gut drei Dutzend neuwertige Rechner geladen.

Mehrmals jährlich organisiert die „Ungarnhilfe der Feuerwehren Traunstein und Surberg“ mit Franz Reitschuh, Gerätewart der FFW Traunstein und Stefan Burghartswieser Kommandant der FFW Surberg an der Spitze, einen Hilfstransport. Jetzt war es wieder soweit, dass die Beiden in Begleitung weiterer vier Helfer und zwei Helferinnen mit drei vollbeladenen Transportern und einem LKW zur gut sechsstündige Reise ins ungarische Zirc aufbrachen. Die Fahrzeuge stellten die Firmen Kreiller und Fuhrmann sowie die Schreinerei Brunner und die Gemeinde Surberg zur Verfügung. Im Gepäck hatten sie nicht nur zahlreiche Fahrräder, Spielzeug, ein Krankenhausbett und 150 randvolle Bananenkisten mit Bekleidung sondern auch 39 neuwertige Computer.

Seit über einem Vierteljahrhundert besteht nun schon die enge Verbindung nach Zirc, die begann als Josef Hedl, Gründer des „Vereins der deutschen Minderheiten Selbstverwaltung in Ungarn“ beruflich in Traunstein zu tun hatte und einfach an das Fenster der Freiwilligen Feuerwehr Traunstein klopfte. Schnell wurden unter dem damaligen Kommandanten Albert Kutzer erste Hilfslieferungen nach Ungarn auf die Beine gestellt. Daraus hat sich die „Ungarnhilfe der Freiwilligen Feuerwehren Traunstein und Surberg“ entwickelt, die unermüdlich die Gegend um Zirc mit Hilfsgütern des Alltags, aber auch mit dringend notwendigen Feuerwehrequipment unterstützt. Franz Reitschuh und Stefan Burghartswieser sind dabei die treibenden Kräfte. „Nach wie vor ist uns die Sache unglaublich wichtig und liegt uns sehr am Herzen“, sagte Burghartswieser und fügte hinzu, dass die Nachfrage vor allem nach Kleidung und Spielzeug in dem von Armut und Inflation gebeutelten Land weiter ungebrochen ist.

Tochter Evelin Hedl hat mittlerweile die Geschicke ihres Vaters Josef in der „Deutschen Minderheiten Selbstverwaltung“ übernommen und delegiert vor Ort in Zirc die Hilfslieferungen aus dem Chiemgau. Die Computer sind für die örtliche Schule bestimmt und das Krankenbett kommt in der Pflege zum Einsatz. Die Sporthalle von Zirc wird kurzerhand in eine Kleidermarkthalle umfunktioniert, wo zeitnah die Fahrräder, das Spielzeug und die Kleidung ausgegeben werden. Die Dankbarkeit und Vorfreude der Bevölkerung darauf ist bereits wieder riesig, die den Kleidermarkttermin von Evelin Hedl über die Sozialen Medien erfährt.

Nach den Anstrengungen der Anreise und des Entladens der Hilfsgüter kam für die Helfer aus Bayern bei einem Fest am nahegelegenen „Pálos See“ auch der Spaß nicht zu kurz. Tags darauf stand noch ein Besuch bei den befreundeten Kameraden der Berufsfeuerwehr in Mór auf dem Programm, die Dank der in der Vergangenheit vielen gespendeten Feuerwehrgerätschaften und -fahrzeuge mittlerweile ganz ordentlich aufgestellt sind.

Mit leichtem Gepäck ging es schließlich wieder zurück in die Heimat, wo Simone Spiegelsberger, eine der tatkräftig anpackenden jungen Frauen feststellte, dass sie beim nächsten Hilfstransport ins ungarische Zirc auf alle Fälle wieder dabei sein wird.

Text zum Foto:

Von links: Erstmals mit der „Ungarnhilfe der Feuerwehren Traunstein und Surberg“ unterwegs nach Zirc waren Simone Spiegelsberger und Antonia Gnadl, die beim Entladen des LKW’s fleißig mit anpackten.

Text: Maria Zillner